Sergei Sergejewitsch Prokofjew (1891-1953):

Skaska pro schuta [Сказка про шута]

deutsch Der Narr / englisch The Tale of the Buffoon / französisch Le Chout

Allgemeine Angaben zum Ballett

Entstehungszeit: 1915, rev. 1920
Uraufführung: 17. Mai 1921 in Paris (Théâtre de la Gaîté-Lyrique)
Besetzung: Orchester
Spieldauer: ca. 55 Minuten
Bemerkung: Die Form der Märchengroteske findet in den Werken Prokofieffs wiederholt Verwertung. Erinnert sei an die Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“. Häufig existiert ein satirischen Hintergrund, dessen Kenntnis aber beim Publikum nicht vorausgesetzt werden kann. Deshalb hatte die bitterböse Geschichte auch anfangs Probleme, sich mit Erfolg durchzusetzen, weil „schwarzer Humor“ in dieser spezifisch russischen Ausprägung nicht jedermanns Geschmack ist.

Strawinski mit „Mavra“ und Schostakowitsch mit „Die Nase“ folgten bedienen sich gleicher Strukturen. Sogar Rimski-Korsakow mit der Oper „Der goldene Hahn“ folgt dieser Stilrichtung.
Opus: op. 21

Zum Ballett

Art: Ballett in sechs Bildern
Libretto: Serghe Diaghilew nach einem russischen Märchen

Personen der Handlung

der Narr
die Frau des Narren
die sieben Freunde des Narren mit ihren Frauen und Töchtern
der Kaufmann
der Narr als Köchin verkleidet
eine Ziege

Handlung

Das Objekt der Begierde ist eine Zauberpeitsche. Diese besitzt die angebliche Eigenschaft, Tote wieder zum Leben erwecken zu können. Der Narr des Dorfes möchte sein Besitzstück an seine Freunde, die sieben anderen Narren des Dorfes verkaufen. Zum Schein erwürgt er seine Frau, um sie dann mir der Peitsche wieder zum Leben zu erwecken. Er stößt bei seinen Freunden auf Glaubwürdigkeit, welche die Peitsche kaufen möchten. Sogleich töten sie ihre Frauen, um den Test zu wiederholen. Die Zauberkraft funktioniert nicht und vereint machen die Schelme sich auf die Suche nach dem Betrüger.

Dieser hat sich als seine eigene jüngere Schwester verkleidet, wird als Geisel genommen und fortgeführt, damit sie den Geprellten den Haushalt macht. Ein reicher Kaufmann will die Köchin heiraten und wirbt um sie. Dieser flüchtet aus Angst vor Entdeckung und hinterlässt an seiner Stelle eine Ziege, die der Kaufmann schlachtet. Der Schelm kommt mit sieben Soldaten zurück und fordert Genugtuung in Form von Geld für seine unter Zauber gestandenen kleinen Schwester.


Letzte Änderung am 26.12.2016
Beitrag von Engelbert Hellen